Wie reinige ich meinen Bohrschrauber richtig, um die Lebensdauer zu verlängern?

Du benutzt deinen Bohrschrauber beim Heimwerken, auf der Baustelle oder in der Werkstatt. Dabei kommt er mit Staub, Holzspänen, Metallspänen und Feuchtigkeit in Kontakt. Manchmal landet er in Sägespänen. Manchmal tropft Wasser von einer Plane. Auf Dauer setzen sich Schmutz und Rückstände in Lüftungsschlitzen, im Bohrfutter und an den Kontakten ab. Das schwächt die Leistung. Der Motor kann heißer laufen. Bürsten und Zahnräder verschleißen schneller. Die Batterie macht schlechte Kontakte. Und das Bohrfutter kann festsitzen.

Wer nicht reinigt, riskiert vermindertes Drehmoment, häufigere Reparaturen und kürzere Lebensdauer des Geräts. Du bekommst Aussetzer, weniger Kraft und im schlimmsten Fall Ausfälle bei wichtigen Arbeiten. Es steigt auch das Sicherheitsrisiko. Verschmutzte Lüftungen führen zu Überhitzung. Verkrustete Bits können abrutschen und Verletzungen verursachen.

Mit gezielter Pflege vermeidest du das. Eine regelmäßige Reinigung verbessert die Leistung. Sie reduziert Reparaturkosten. Sie erhöht die Sicherheit. Und sie verlängert sichtbar die Lebensdauer deines Bohrschraubers.

In diesem Ratgeber bekommst du praxisnahe Tipps zur Reinigung. Du lernst einfache Arbeitsschritte, passende Reinigungswerkzeuge und sichere Vorgehensweisen. Ich zeige dir auch, wie oft du reinigen solltest, wie du Akku und Kontakte pflegst und wie du das Gerät richtig lagerst. So sparst du Zeit und Geld und hast länger Freude am Werkzeug.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reinigung und Pflege

  1. Vorbereiten und sichern Entferne zuerst den Akku. Prüfe, dass kein Bit im Bohrfutter steckt. Schalte das Gerät aus. Lege es auf eine saubere, stabile Fläche. So verhinderst du unbeabsichtigtes Starten und schützt dich vor Verletzungen.
  2. Außenreinigung grob Entferze groben Schmutz mit einer weichen Bürste oder einem trockenen Lappen. Achte auf Rillen und Nähte am Gehäuse. Nutze eine alte Zahnbürste für schwer zugängliche Stellen.
  3. Lüftungsschlitze und Innenräume mit Druckluft Setze kurze Luftstöße mit einem Druckluftspray oder Kompressor ein. Halte das Gebläse schräg und zeitlich kurz. So löst du Staub und Späne aus dem Motorraum. Warnung: Halte den Luftdruck niedrig. Zu hoher Druck kann kleine Teile lockern.
  4. Bohrfutter reinigen Öffne das Bohrfutter vollständig. Entferne Späne und Staub mit Pinsel und Druckluft. Schmiere das Futter leicht mit einem Tropfen Nähmaschinenöl, wenn es schwergängig läuft. Betätige das Futter mehrmals, damit das Öl sich verteilt.
  5. Kontakte und Akku-Schnittstelle säubern Reinige die Metallkontakte am Akku und am Gerät mit einem in Isopropanol getränkten Wattestäbchen. Trockne die Kontakte vollständig. Eine saubere Kontaktfläche verhindert Spannungsverluste und Funkenbildung.
  6. Gehäuse nass abwischen Feuchte ein Tuch mit mildem Reinigungsmittel an. Wische das Gehäuse außen ab. Sprühe nie Flüssigkeit direkt auf das Gerät. Öffnungen müssen trocken bleiben. Warnung: Eindringende Feuchtigkeit kann Motor und Elektronik beschädigen.
  7. Kohlebürsten prüfen Suche die Abdeckungen der Kohlebürsten gemäß Bedienungsanleitung. Ziehe die Bürsten heraus und prüfe die Länge und Abnutzung. Wenn die Bürste deutlich kürzer als beim Neuzustand ist oder der Kupferfaden beschädigt ist, tausche sie aus. Merke dir Position und Feder beim Einbau.
  8. Getriebe kontrollieren und schmieren Öffne das Getriebegehäuse nur, wenn du Erfahrung hast oder die Anleitung es erlaubt. Prüfe Zahnräder auf Abnutzung. Trage dünn passende Getriebefett auf Metallkontakte und Zahnräder auf. Nicht überfüllen. Zu viel Fett zieht Schmutz an und behindert die Kühlung.
  9. Feinreinigung von Schaltern und Knöpfen Bewege Schalter und Drehregler mehrfach. Entferne Schmutz mit Pinsel. Falls Kontaktprobleme bestehen, reinigen Kontaktstellen mit Kontaktreiniger. Teste die Schalterbewegung auf sauberes, ruckfreies Verhalten.
  10. Zusammenbau Baue das Gerät in umgekehrter Reihenfolge zusammen. Achte auf korrekte Lage von Dichtungen und Abdeckungen. Ziehe Schrauben handfest an. Überdrehe Schrauben nicht. Kontrolliere nach dem Schließen, ob alle Teile bündig sitzen.
  11. Funktionstest Setze den Akku ein oder nimm ein geladenes Akku-Pack. Starte den Bohrschrauber ohne Last. Prüfe Vorwärts- und Rückwärtslauf. Höre auf ungewöhnliche Geräusche. Fühlt sich etwas rau oder schleifend an, schalte aus und prüfe erneut.
  12. Regelmäßiger Pflegeplan und Lagerung Notiere dir Reinigungsintervalle. Bei täglicher Nutzung wöchentlich reinigen. Bei gelegentlicher Nutzung alle paar Monate. Lagere Akkus kühl und trocken. Lade Akkus auf 40 bis 60 Prozent, wenn du sie längere Zeit nicht nutzt.

Praktische Tipps

Benutze passende Ersatzteile vom Hersteller. Fotografiere den Zerlegungszustand, bevor du Teile entfernst. Bewahre kleine Schrauben in beschrifteten Behältern auf. Kontrollen und kleine Reparaturen sparen meist teure Werkstattkosten.

Konkrete Pflege- und Wartungstipps

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Akku richtig behandeln

Akkus entfernst du nach jedem Einsatz oder wenn das Gerät längere Zeit nicht gebraucht wird. Für Lagerung lade den Akku auf 40 bis 60 Prozent. Prüfe die Kontakte regelmäßig auf Korrosion und reinige sie bei Bedarf mit Isopropanol. Häufigkeit: nach jedem Einsatz und vor Langzeitlagerung.

Lüftungsschlitze sauber halten

Staub und Späne blockieren die Kühlung. Blase die Lüftungsschlitze mit Druckluft aus oder puste sie frei, halte den Druck niedrig. Häufigkeit: nach staubigen Einsätzen oder mindestens monatlich bei regelmäßiger Nutzung.

Bohrfutter und Bits pflegen

Reinige das Bohrfutter vollständig und entferne Späne. Gib bei schwergängigem Lauf einen Tropfen Maschinenöl ins Futter und betätige es mehrmals. Häufigkeit: nach jedem größeren Einsatz und bei spürbarer Schwergängigkeit.

Kohlebürsten und Kontakte kontrollieren

Öffne die Abdeckungen und prüfe die Kohlebürsten auf Länge und Kabelkontakt. Tausche verschlissene Bürsten rechtzeitig. Häufigkeit: vierteljährlich oder sofort bei Leistungsverlust.

Sauber lagern und Temperatur beachten

Lagere den Bohrschrauber trocken und frostfrei. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und feuchte Orte. Häufigkeit: dauerhaft beachten, besonders bei längerer Nichtnutzung.

Diese Maßnahmen sind kurz und praktikabel. Sie kosten wenig Zeit. Dafür reduzieren sie Ausfälle und Reparaturen erheblich.

Häufige Probleme und schnelle Lösungen

Hier findest du typische Störungen bei Bohrschraubern mit Ursachen und konkreten Schritten zur Behebung. Die Tipps sind praxisnah und so geschrieben, dass du sie selbst durchführen kannst.

Problem Wahrscheinliche Ursache Konkrete Lösungsschritte
Motor läuft nicht
Leerer Akku, Wippschalter aus, defekte Elektronik oder verschlissene Kohlebürsten Lade den Akku vollständig oder tausche ihn gegen ein geladenes Gerät. Prüfe den Schalter und die Sicherungen. Entferne das Gehäuse nur bei Kenntnis und kontrolliere die Kohlebürsten. Bei Verdacht auf Elektronikfehler in die Fachwerkstatt geben.
Geringe Leistung
Schwacher Akku, Überhitzung, verstopfte Lüftung, verschlissene Bürsten oder Getriebeprobleme Setze einen voll geladenen Akku ein. Lass das Gerät abkühlen. Blase die Lüftungsschlitze aus. Prüfe Kohlebürsten und Getriebe auf Verschleiß und tausche bei Bedarf.
Ungewöhnliche Geräusche
Fremdkörper im Futter oder Getriebe, beschädigte Zahnräder, lose Schrauben oder Lager Entferne Akku. Öffne Bohrfutter und entferne Späne. Prüfe Getriebe auf gebrochene Zähne. Ziehe alle Schrauben nach. Ersetze defekte Lager oder Zahnräder.
Ruckelndes oder hakendes Getriebe
Zu wenig Schmierung, abgenutzte Zahnräder oder Kupplungsscheiben Öffne Getriebe nur laut Anleitung. Trage geeignetes Getriebefett dünn auf. Ersetze stark abgenutzte Zahnräder oder Kupplungselemente. Teste das Laufverhalten nach dem Zusammenbau.
Akku entlädt schnell oder lädt nicht
Alter Akku, verschmutzte Kontakte, defektes Ladegerät oder Extreme Temperaturen Reinige Kontakte mit Isopropanol. Versuche ein anderes Ladegerät oder Akku. Lagere Akkus bei 40 bis 60 Prozent Ladung und frostfrei. Bei anhaltendem Problem Akku ersetzen.

Wenn elektrische Bauteile betroffen sind oder du unsicher bist, suche einen Fachbetrieb auf. Kleine Kontrollen rettest du oft selbst. Bei komplexen Schäden vermeidest du weitere Schäden mit professioneller Hilfe.

Häufig gestellte Fragen zur Reinigung und Pflege

Wie oft sollte ich meinen Bohrschrauber reinigen?

Du reinigst das Gerät oberflächlich nach jedem Einsatz, besonders wenn Späne oder Staub entstanden sind. Bei regelmäßiger Nutzung ist eine gründliche Reinigung und Kontrolle monatlich sinnvoll. Eine komplette Inspektion mit Kohlebürsten- und Getriebecheck empfiehlt sich vierteljährlich.

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Wie pflege ich den Akku richtig?

Entnimm den Akku nach Gebrauch und lagere ihn trocken und kühl. Halte den Ladezustand bei längerer Lagerung bei etwa 40 bis 60 Prozent. Reinige die Kontakte regelmäßig mit Isopropanol und vermeide starke Temperaturwechsel.

Welche Reinigungsmittel darf ich verwenden?

Wische das Gehäuse mit einem feuchten Tuch und mildem Reinigungsmittel ab. Für Kontakte und Elektronik nutze Isopropanol oder speziellen Kontaktreiniger. Sprühe keine Flüssigkeiten direkt ins Gerät und vermeide aggressive Lösungsmittel wie Aceton.

Wie setze ich Öle und Schmierstoffe richtig ein?

Gebe nur kleine Mengen Öl ins Bohrfutter und dünn Getriebefett auf Zahnräder, wenn die Anleitung es erlaubt. Entferne überschüssiges Fett, um Schmutzansammlungen zu vermeiden. Verwende bevorzugt Produkte, die der Hersteller empfiehlt.

Wann sollte ich die Werkstatt aufsuchen?

Geh in die Werkstatt bei elektrischen Ausfällen, starkem Funkenschlag oder brennendem Geruch. Auch bei ungewöhnlichen Geräuschen aus dem Getriebe oder wenn du unsicher beim Öffnen bist, such Fachleute auf. Bei Garantieansprüchen lass das Gerät besser professionell prüfen.

Do’s und Don’ts für Reinigung und Wartung

Kurz und knapp: Diese Do’s und Don’ts helfen dir, den Bohrschrauber sicher zu reinigen und Schäden zu vermeiden. Folge den Hinweisen, um Leistung und Lebensdauer zu erhalten.

Do Don’t
Akku vor jeder Reinigung entfernen Gerät mit eingestecktem Akku reinigen
Lüftungsschlitze mit Druckluft kurz ausblasen Lüftung mit Wasser abspritzen oder zu hohem Luftdruck bearbeiten
Gehäuse mit feuchtem Tuch und mildem Reiniger abwischen Flüssigkeiten direkt ins Gerät sprühen
Kontakte mit Isopropanol oder Kontaktreiniger säubern Aggressive Lösungsmittel wie Aceton verwenden
Bohrfutter säubern und bei Bedarf sparsam ölen Getriebe oder Futter mit zu viel Fett überfüllen
Bei Elektronik- oder Lagerproblemen eine Fachwerkstatt aufsuchen Elektronik ohne Erfahrung öffnen oder Lager selbst ersetzen

Halte dich an die Do’s und vermeide die Don’ts. So bleibt dein Werkzeug zuverlässig und langlebig.

Sicherheits- und Warnhinweise

Grundregeln vor Beginn

Warnung: Entferne immer den Akku, bevor du mit der Reinigung beginnst. Ein eingesteckter Akku kann zu unbeabsichtigtem Starten führen. Schalte das Gerät aus und sichere es gegen Wegrollen. Arbeite auf einer stabilen, gut beleuchteten Fläche.

Persönliche Schutzausrüstung

Trage eine Schutzbrille bei Arbeiten mit Druckluft oder beim Entfernen von Spänen. Nutze bei Bedarf Handschuhe, um Schnitte und Schürfwunden zu vermeiden. Atme bei starkem Staub eine Atemschutzmaske ein.

Elektrische Risiken

Warnung: Reinige Elektronik nicht mit Wasser. Feuchtigkeit kann Kurzschlüsse verursachen. Bei sichtbaren Kabelbrüchen oder Funkenbildung schalte das Gerät aus und suche Fachhilfe.

Chemikalien und Schmierstoffe

Hinweis: Verwende nur empfohlene Kontaktreiniger und Isopropanol. Trage Schmierstoffe sparsam auf. Setze keine brennbaren Sprays oder Öle auf einen heißen Motor oder in der Nähe von offenen Flammen ein.

Trocknung und Funktionstest

Lasse gereinigte Stellen vollständig trocknen, bevor du den Akku wieder einsetzt. Prüfe Schalter und Lüftung vor dem ersten Einsatz. Starte das Gerät kurz ohne Belastung und höre auf ungewöhnliche Geräusche.

Wann du Profihilfe brauchst

Bei Rauch, starkem Funkenschlag, brennendem Geruch oder unklarem Elektronikfehler suche eine Fachwerkstatt auf. Versuche keine tiefen Eingriffe an Elektronik oder Lagerung ohne Erfahrung.

Zeit- und Kostenaufwand einer Reinigungs- und Wartungsrunde

Zeitaufwand

Eine kurze Außensäuberung und Kontrolle dauert meist 5 bis 15 Minuten. Das reicht für Abwischen, Lüftungsschlitze ausblasen und Kontakte prüfen. Eine gründliche Reinigung mit Bohrfutterpflege und Akku-Kontaktreinigung nimmt etwa 30 bis 60 Minuten in Anspruch. Bei kompletter Wartung mit Öffnen des Getriebes, Kontrolle der Kohlebürsten und Schmierung solltest du 60 bis 120 Minuten veranschlagen. Wenn du das erste Mal zerlegst, plane mehr Zeit ein. Fotografiere den Zusammenbau. So vermeidest du Suchzeiten.

Kostenaufwand

Grundausstattung wie Lappen, Pinsel und kleine Bürsten kostet einmalig 5 bis 15 Euro. Isopropanol oder Kontaktreiniger liegen bei etwa 5 bis 10 Euro pro Flasche. Druckluft aus der Dose kostet rund 5 bis 8 Euro. Getriebefett oder Nähmaschinenöl sind mit 5 bis 12 Euro zu haben. Austauschteile wie Kohlebürsten liegen meist bei 5 bis 20 Euro. Ein neues Bohrfutter kann 10 bis 40 Euro kosten. Akkuersatz ist der teuerste Posten und beginnt oft bei 30 Euro und kann deutlich teurer sein. Werkstattkosten für komplexe Reparaturen betragen typischerweise 50 bis 100 Euro pro Stunde.

Tipps zur Kostenreduktion: Kaufe Reinigungsmittel in Mehrpackungen. Nutze einfache Haushaltswerkzeuge sinnvoll. Tausche nur wirklich verschlissene Teile. Kleine Prüfungen und Pflegeschritte selbst auszuführen spart Werkstattkosten.